Václav Benedikt
Retrospective
Vaclav Benedikt, geboren am 10.7.52 in Pilsen (Böhmen), ist aus der zeitgenössischen Kunstszene in der ehemaligen CSFR nicht wegzudenken. Der Kunstmalerei widmet er sich seit Mitte der 70er Jahre. In seinen Anfängen wurde er stark durch sein Studium bei Prof. Patera beeinflusst.
Seine eigenartige Technik, Originalität der inhaltlichen und formalen Komposition seiner Bilder, verbunden mit dem Sinn für Farbharmonie brachten bald die ersten Einladungen zu Kollektivausstellungen wie auch eine Reihe von Preisen bei Wettbewerbsexpositionen. Die ersten selbständigen Ausstellungen liessen nicht auf sich warten. Sie fanden anfänglich vor allem in Prag statt und ab dem Jahre 1984 waren sie auch im Ausland angesagt. Das positive Echo der Fachwelt und gleichzeitige Verkaufserfolge ermöglichten es ihm, sich ausschliesslich der bildenden Kunst zu widmen. Bis Ende 1993 nahm er an 35 Kollektivausstellungen teil und veranstaltete 37 selbständige Expositionen, wovon 11 im Ausland stattfanden. Ein Meilenstein in seiner künstlerischen Karriere stellte der Abschluss eines Exklusivvertrages mit einer nach ihm benannten Galerie in der Schweiz dar. Mit seinen Werken ist er in öffentlichen und privaten Sammlungen in 21 Ländern auf 4 Kontinenten vertreten.
Der kontinuierliche Erfolg des Künstlers beruht nicht auf der Anpassung an modische Einflüsse oder einer Originalität um jeden Preis. Seine Ölgemälde, Graphiken und Zeichnungen weisen im Gegenteil den Einfluss des Studiums der Kunstmalerei auf, wobei vor allem die lyrische Abstraktion und die analytische Malerei zum Ausdruck kommen. Diese Kombination verbunden mit Einflüssen der Nachkriegslandschaftsmalerei ergaben eine völlig neue Bildkonzeption, die eine inhaltliche Spannung durch Übergang zwischen Figurfragmenten und Landschaften erweckt. Zur Bezauberung tragen die überwiegend angewandten Pastellfarben bei.
Für die Schöpfungen des Künstlers trifft eindeutig der Ausspruch von Marcel Proust zu, der im ähnlichen Zusammenhang bemerkte: «Wenn ein guter Maler eine Rose malt, so ist es eine neue Art, durch die er als scharfsinniger Gärtner diese Blumenfamilie bereichert».
Dem aufnahmebereiten Betrachter öffnet Benedikt eine völlig neue Welt von Variationen, die jeden Tag neu entdeckt und nach individueller Stimmungslage interpretiert werden können. Die Kunstkritiker gebrauchen im Zusammenhang mit den Arbeiten von Benedikt die Worte Bewegung, Geschehen, Erregung und Farbe. Hinzu wäre unbedingt das Wort Erlebnis hinzuzufügen.
Dr. phil. Frantisek Malina
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